/ Kultur - Geschichte
Ein unvollendetes Gedicht aus der Koryo-Zeit
   Kim Hwang Won war ein berühmter Dichter vom Feudalstaat Koryo, der von 918 bis 1392 existierte. Von Kindheit an lernte er fleißig, so dass er in jungen Jahren das Staatsexamen bestehen und Karriere machen konnte. Während seines Staatsdienstes studierte er tiefgründig die klassischen Werke und wurde durch seine ausgezeichneten Gedichte weit bekannt.
   Han In Yong, Forscher der Akademie der Gesellschaftswissenschaften, sagt:
   „Kim Hwang Won wurde dadurch noch berühmter, das
unvollendete Gedicht über die Schönheit von Pyongyang ‚Im Pavillon Pubyok’ hinterlassen zu haben.
   Das Ufer des Flusses Taedong und die hier und da liegenden Berge auf der weiten östlichen Ebene jenseits des Flusses, die vom Pavillon Pubyok aus zu sehen sind, wurden durch die kurzen, aber auch feinen Ausdrücke wie auf einem Landschaftsbild lebendig geschildert. Ausgewählt wurden die rhythmischen und umgangssprachlichen Ausdrücke. Die Zeilen haben kontrastive Bedeutung. Mit höchst treffenden dichterischen Wörtern wurde die einmalige schöne Landschaft bildhaft und beeindruckend dargestellt.“



   Es gibt einen Grund, warum der berühmte Dichter das unvollendete Gedicht hinterließ.
   Als er den Pavillon Pubyok auf dem Berg Moran in Pyongyang betrat, kam ihm die fantastische Landschaft von Pyongyang in Sicht.  
   Der begeisterte Schriftsteller fühlte in sich den Drang, ein Gedicht über die herrliche Stadt Pyongyang zu schreiben.
  
   Auf der einen Seite der langen Festung wogt der Fluss.
   Am östlichen Anfang des breiten Feldes stehen die Berge.

   In einem Atemzug schrieb er so das Gedicht, konnte aber es nicht mehr fortführen. Er überlegte sich lange, aber trotz der großen Qual gelang es ihm nicht, das Gedicht zu vollenden. Er klagte bis tief in die Nacht darüber, dass er nicht dazu fähig war, die wunderschöne Landschaft von Pyongyang zu besingen, und verließ dann den Pavillon.
   Später hängte man eine Tafel mit seinem Gedicht an den Pfeiler des Pavillons und überlieferte sie lange. Man verlegte sie später an den Pfeiler des Pavillons Ryongwang am Ufer des Flusses Taedong. Man wünschte, die Schönheit von Pyongyang, die auch der berühmte Dichter wegen seiner fehlenden Worte nicht ausdrücken konnte, langjährig zu überliefern.
   Liebe Hörerinnen und Hörer der „Stimme Koreas“!
   Wenn Sie nach Pyongyang kommen, besuchen Sie mal den Pavillon Ryongwang. Dort können Sie das unvollendete Gedicht von Kim Hwang Won „Im Pavillon Pubyok“ lesen.